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1766
Predigt auf die hl. Ursula
Trostrede auf die Zerstörung Jerusalems
8. Juli Oberelchingen - Predigt auf Mutter Maria
1766 predigt Sailer im Benediktinerkloster Elchingen, das wenige Kilometer östlich von Ulm auf einer der letzten Erhebungen der Schwäbischen Alb liegt. Man hat vom Klosterberg eine unendlich weite Aussicht übers Donautal, das östlich gelegene Donauried und das mittlere Ostschwaben bis hin zu den Allgäuer Bergen. Seit alter Zeit verehren bis heute zahlreiche Pilger die gnadenreiche, jungfräuliche Mutter-Gottes, die schmerzensreiche Maria, getroffen von sieben Schwertern, drei von rechts, drei von links und das siebte durchbohrt ihr Herz von unten her.
14. September Wiblingen - Rede für die Kreuzbruderschaft
6. Oktober Ottobeuren - Predigt zur Tausenjahrfeier
Vorrede zu einer Rede auf den Heiligen Franz Xaver
Der hl. Franz Xaver, dem diese Predigt gewidmet ist, ist einer der frühen und bedeutendsten Missionare der katholischen Kirche. 1506 in einer spanischen Adelsfamilie geboren, studierte er Theologie, kam dabei schon früh in den Kreis um Ignatius von Loyola und gründete mit ihm und einigen anderen Gleichgesinnten den Jesuitenorden. In portugiesischem Auftrag kam er 1542 nach Indien und widmete sich bis zu seinem Tod 1552 der Ostasienmission. Zunächst in Indien, ab 1549 in Japan und 1552 wollte er auch in China tätig werden, starb jedoch am 3. Dezember 1552 auf einer Insel in der Bucht von Kanton.
Zum Jahrestag seines Todes hatte Wolfgang Joseph Gruber, ein Chorherr des Passauer Augustinerchorherrenstiftes St. Nikola, zur Ehre Franz Xavers und des Jesuitenordens, in der dortigen Jesuitenkirche St. Michael eine Lobrede auf den hl. Franz Xaver gehalten, die 1766 in Ulm auch gedruckt wurde. Sebastian Sailer steuerte eine zweiseitige Vorrede bei, in der er sich als Freund Grubers bezeichnet. Wodurch und wie das Verhältnis der beiden Autoren bestand wissen wir allerdings nicht. Auch sonst ist wenig über Gruber bekannt, es gibt einige wenige Veröffentlichungen von ihm und seit 1765 war er ordentliches Mitglied der Baierischen Akademie der Wissenschaften.
Es gibt zwei Druckvarianten der Predigt, die sich im Titelblatt unterscheiden. Beide nennen keinen Verlag, eines trägt die Druckortsbezeichnung Ulm,das andere das Druckjahr 1765, was jedoch nicht stimmen kann, da Sailer seine Vorrede mit 30. May 1766 datiert hat. Vielleicht erfolgte der Neudruck des Titelblattes auch um die Aufnahme Grubers in die Baierische Akademie der Wissenschaften öffentlich machen zu können.
1767
17. Mai Kempten - Kirchweih
8. Juni Reuthe - Rede zur Seligsprechung der Elisabeth von Reuthe
Elisabeth Achler, auch Elisabeth von Reute oder Elisabeth Bona genannt, in ganz Schwaben aber fast nur als die Gute Beth bekannt, wurde am 25. November 1386 in Waldsee geboren. Unter geistlicher Anleitung und Führung des Waldseer Augustinerchorherrn Konrad Kügelin widmete sie sich zunehmend und bedingungsloser der Nachfolge Christi, lebte als Beghine in Armut, wurde Franziskanerin in einer Klause im nahen Reute, die 1406 zum Kloster wurde. Zentrum und Leitschnur ihrer Gemeinschaft waren Leben und Leiden Jesu Christi. Sie wurde zur Mystikerin, lebte nahrungslos, hatte visionäre Erlebnisse und wurde stigmatisiert und blieb doch bis an ihr Lebensende und darüber hinaus, bis heute ein einfaches Kind aus dem Volk. 1420 starb sie, auch an einem 25. November, ihrem 34. Geburtstag. Nachdem Papst Clemens XIII. sie am 19. Juli 1766 selig gesprochen hatte, gab es natürlich auch in Reute große Festlichkeiten bei denen Sebastian Sailer als Festprediger geladen war. So hielt er bei den Jahrtagsfeierlichkeiten am Pfingstmontag den 8. Juni 1767 die später bei Labhart in Konstanz gedruckte Lobrede.
12. Juli Wien - Rede auf den heiligen Ulrich
1768
17. April Riedlingen - Seraphin von Ascoli
24. Mai Reutlingendorf - Hl. Kreuz
9. Oktober Munderkingen - Dionysius
10. November Obermarchtal - hl. Tiberius
Trauerrede auf Erzherzogin Marie
Die am 19. März 1751 geborene Erzherzogin Maria Josepha, war eine Tochter Maria Theresias und Kaiser Franz I. Stephan. Mit 12 Jahren wurde sie, an Stelle ihrer verstorbenen älteren Schwester, dem spanischen Infanten als Braut versprochen, doch noch vor der Heirat starb sie überraschend am 15. Oktober 1767 an den Pocken. An ihre Stelle als Braut des späteren Königs beider Sizilien trat ihre jüngere Schwester Maria Karolina.
Trauerrede auf Augustin Calmet
Dissertation
1773
10. Januar Kalchrein - Äbtissinnenweihe
Die Vergabe von einträglichen Posten war im 18. Jahrhundert, mehr noch als heute, durch familiäre Beziehungen beeinflusst. So wurde 1730 Johann Georg Rettich, Spross einer Überlinger Familie und bisheriger Pfleger des Klosters Salem in Ulm, als Marchtaler Oberamtmann installiert. Er war ein Großneffe des 18. Marchtaler Abtes Edmund Dilger. Sein Amt behielt er bis zum Jahr 1761, als er den Oberamtsposten an Bernhart Maria von Kögel, den Ehemann seiner Tochter Maria Barbara, weitergeben konnte. Eine weitere Tochter des Marchtaler Oberamtmannes, der 1753 auch in den erblichen Adelsstand aufstieg, war Maria Anna Francisca Rettich (Obermarchtal 26. 12.1731 – 1804), die 1748 ins Schweizer Zisterzienserinnenkloster Kalchrain, unweit des Untersees, zwischen Frauenfeld und Stein am Rhein gelegen, eingetreten war. Sie führte das Kloster durch schwere Zeiten von 1772 bis 1804. Sie musste in dieser Zeit umfangreiche Sanierungsarbeiten am Kloster durchführen lassen und wurde zeitweise durch eingefallene französische Truppe zur Flucht gezwungen.
Zur Weihe als Äbtissin predigte Sebastian Sailer, der die Predigt auch drucken ließ. Wir wissen von dieser Veröffentlichung durch Moritz Johner und einer Ausgabe von Sailers Komödien, herausgegeben von dem Leutkircher Arzt Hans Erich Blaich (Pseudonym Dr. Owlgkass). Leider konnte ich bislang kein Exemplar des Druckes nachweisen.
2. Mai 1772 Obermarchtal - Ode auf Abt Ignaz Stein
2. Mai 1773 Obermarchtal - Trost- und Trauerrede auf Abt Ignaz Stein
Der 21. Abt Obermarchtals Ignatius Stein wurde am 18. Januar 1721 in Rottenburg geboren. Nach seiner Wahl zum Abt am 20. Juni 1768 stand er dem Kloster bis zu seinem Tod am 1. April 1772 vor.
Das Kupferstichporträt von einem der Gebrüder Klauber zeigt ihn im Jahr der Abtwahl 1768.
Am 2. März 1773 hielt er ihm zum Jahrtag seines Todes in Obermarchtal eine Trost- und Trauerrede, die er auch drucken ließ.
Schon 1772 hatte er 30 Tage nach dem Tod des Abtes zum Gedenken eine Ode an Ignaz Stein vorgetragen. Auch diese wurde gedruckt, allerdings erst 1777 bei Jakob Christoph Ulrichs Witwe in Riedlingen.
Sailers 1772 entstandene und 1777 gedruckte Ode zur Ehre des Marchtaler Abtes Ignaz Stein
1776
Leichenpredigt auf den Konstanzer Bischof Franz Conrad von Rodt
Der Konstanzer Bischof Franz Konrad von Rodt (1706 – 1775) wurde im stattlichen Haus seiner Familie am Meersburger Schlossplatz geboren. Ab 1710 wurde direkt gegenüber das Neue Schlosse gebaut, in dem ab 1744 der Bruder seiner Mutter, Bischof Kasimir Anton von Sickingen residierte. Dieser ebnete seinen Neffen Franz Konrad und Maximilian Christoph auch die spätere Nachfolge auf den Konstanzer Bischofsstuhl. Das 1750 erhaltene Amt des Konstanzer Bischofs reichte Franz Konrad nicht, zeit seines Lebens sammelte er weitere Pfründen und Herrschaften. So war er zusätzlich Domherr in Augsburg, Probst in Eisgarn, einer kleinen Stadt im nördlichen Waldviertel, später wurde er auch noch Abt in einem norditalienischen und einem ungarischen Kloster. Krönung seiner Kirchenkarriere war sicherlich die Erhebung in den Kardinalsstand 1756.
Franz Konrad von Rodt war auch jener Konstanzer Bischof, der nach einer oft zu hörenden Anekdote über Sailer, diesen nach Klagen aus dem Kreis der oberschwäbischen Priester über seine unschicklichen Mundartverse, zu sich einbestellte, um die Angelegenheit zu überprüfen. Sailer wurde durch diese Prüfung entlastet und konnte unbehelligt weiter Mundartstücke schreiben.
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