Die mittelschwäbische Heimat des Münchner Malers Anton Bischof.
Anton Bischof 1877 - 1962
Über 40 Jahre ist es her, dass eine Ausstellung des Malers Anton Bischof hier in der Stadt Weißenhorn zu sehen war. 1987 gab es noch eine kleine Ausstellung im Landratsamt Neu-Ulm. Dies hat sicherlich dazu beigetragen, dass die Erinnerung an ihn mehr und mehr verblasst, insbesondere vielen Jüngeren in der Stadt dürfte er kein Begriff mehr sein. Diese Seiten können das nicht ausgleichen, aber ich hoffe sie helfen etwas mit, dass er nicht ganz vergessen wird.
Ölgemälde
Der 1877 in Weißenhorn geborene Bäckersohn Anton Bischof lernte nach seiner Schulzeit das ehrbare Bäckerhandwerk bei seinem Vater, um später die Bäckerei der Familie fortzuführen. Doch nach seiner Militärzeit beim Infanterie-Leibregiment in München kehrt er nicht in die Heimatstadt zurück, sondern machte sich daran sein Glück als Künstler in der Großstadt zu finden. 1899 wird er in die Münchner Kunstgewerbeschule aufgenommen und schafft es mit dem dort Gelernten und seiner Begabung sich 1900 an der damals recht berühmten Kunstakademie einschreiben zu können.
Hier erhält er eine grundlegende malerische Ausbildung um trotz größter Konkurrenz ab 1907 als selbständiger Kunstmaler in München leben zu können. Seine Arbeiten aus dieser Zeit zeigen ein beachtliches Leistungsvermögen in unterschiedlichsten Techniken, seine Gemälde erfüllen alle Ansprüche dessen, was noch bis heute als Münchner Schule geschätzt wird. Auch als Holzschneider, Grafiker und Illustrator wird er später zu einem anerkannten Mitglied der Münchner Künstler Genossenschaft. Er arbeitet für Verlage und Zeitschriften, u.a. für die „Jugend“, die sogar zwei Titelseiten von ihm gestalten lässt. Doch zunächst wählt er einen anderen, ökonomisch leichteren Weg und betätigt sich, da er schon während seiner Studienzeit entsprechende Verbindungen aufgebaut hat, als Kirchenmaler. Aufträge gibt es reichlich, bei zudem guter Bezahlung.
Erst nach dem Weltkrieg, in dem er nur kurz in Nordfrankreich zum Feldeinsatz kommt, kehrt er zur ursprünglich angestrebten Tätigkeit als freier, akademisch gebildeter Kunstmaler zurück. Er lebt und arbeitet in München, hält jedoch engen Kontakt zur Weißenhorner Heimat, die ihm ein sicherer Absatzmarkt ist. Dafür fertigt er Weißenhorner Ansichten besonders beliebt ist dafür der Blick von den östlichen Höhen zur Zeit der Getreideernte über die Stadt und das Rothtal. Auch heimatkundlichen Themen widmet er sich gerne, so entstehen sechs großformatige Zeichnungen, die Sitten und Gebräuche Weißenhorns zeigen. Von den noch heute im Heimatmuseum asgestellten Originalen lässt der Museumsverein 1920 eine Mappe mit verkleinerten Lithografien anfertigen, die für Jahrzehnte Wandschmuck in zahlreichen Weißenhorner Bürgerhaushalten wird.