Die Klosterlandschaft der Region Râmnicu Vâlcea

Wer als Tourist an Rumänien denkt, denkt an die orthodoxen Klöster des Landes und die werden in aller Regel gleichgesetzt mit den berühmten Klöstern des Moldaugebietes im Nordosten, nahe der ukrainischen Grenze. Es gibt aber eine weitere Region mit zahlreichen herausragenden Klosterbauten, in der Walachei gelegen, am Südrand des südlichen Karpatenbogens. Wer von Kronstadt (Brasov) anreist steht schon bald vor der Burg Bran, lässt sie möglichst links liegen und steigt mit der Straße über 1200 Meter hoch, um auf die andere, die südliche Seite der Karpaten zu kommen. Die wenigen Dörfer zeigen die Spuren der rauhen Winter hier oben überdeutlich.

Über  Câmpulung und Curtea de Argeș mit seiner berühmten, feingliedrigen Kathedrale (Mănăstirea Curtea de Argeș) erreicht man mit Râmnicu Vâlcea das Zentrum der Klosterlandschaft. Es liegt an einer der meistbefahrenen Straßen Rumäniens, der Verbindung Hermannstadt (Sibiu) – Bukarest, deren Trasse dem tief eingeschnittenen, waldigen Tal des Durchbruchs des Flusses Olt folgt. Etwa 15 km nördlich von Râmnicu Vâlcea liegt in der Nähe der kleinen Thermalstadt Călimănești das Kloster Cozia.

Kloster Cozia

Die Sorgfalt der Gestaltung der im 14. Jahrhundert entstandenen Kirche fällt sofort auf. Alle Außenwände bis hinaus zum Turm sind durch eingemauerte Ziegelbänder zweifarbig gestaltet. Auch das Innere ist komplett mit frühen Wandbemalungenbedeckt. Die Lage im bewaldeten Tal, direkt am Fluss ist von äußerst reizvoll, leider leidet sie heute etwas unter dem Lärm der Hauptverkehrsstraße, besonders auch weil die schönen Gebäude des Klosterhofes zur Straße hin nicht geschlossen sind.  Auf den Bildern liegt Cozia schon im tiefen Schatten der sommerlichen Abendsonne.

Das größte und mächtigste und unter allen Klöstern Rumäniens einzigartig, ist bis heute Kloster Horezu. Um das Jahr 1700 vom damaligen walachischen Fürsten Constantin Brâncoveanu erbaute Kloster ist damals als Einheit entstanden und bis heute weitgehend unverändert erhalten. Der etwa 60 x 40 Meter messende Innenhof ist zur rückwärtigen Bergseite durch eine hohe Mauer, ansonsten durch zweistöckige Klostergebäude, die sich zum Innenhof mit gleichförmigen, doppelstöckigen Arkaden öffnen. Über dem Eingang steht ein wuchtiger Torturm, dessen Durchfahrtsöffnung durch zwei schwere, massiv mit Eisen beschlagene Flügel gebildet wird.

Die Kirche, zentral im Innenhof, hat für rumänische Verhältnisse ein beträchtliche Größe und ist geschmückt durch eine beeindruckende Vorhalle.

Die sehr große Klosteranlage, einfach und klar im Plan, harmonisch in Gestaltung und Ausführung und mächtig in ihren Dimensionen macht einen palastartigen Eindruck, man vermisst die Demut und Bodenständigkeit vieler rumänischer Klöster. Di klösterlichen Paradiese Rumäniens muss man an anderen Orten suchen.

Surpatele und Dintr-un Lemn

Govora

Goldmunds Stille, still und schön

5/5