Ohne Kommunikation ist menschliches Leben kaum vorstellbar. Ohne moderne technische Hilfsmittel ist das über weitere Strecken jedoch nur mittelbar, z. B. durch Boten möglich. Dies war immer aufwendig und teuer und zudem durch Postmonopole geschützt. Eine grundlegende Verbesserung der Bürger brachte erst das 19. Jahrhundert, als das Thurn- und Taxis´sche Postmonopol fiel und die Frankierung 1849 durch die Einführung von Briefmarken vereinheitlicht wurde. Einer der größten Meilensteine dieser Entwicklung war 1870 die Einführung der Correspondenzkarte, eines standardisierten Formulars, das mit einem Porto von 5 Pfennigen die Hälfte des Briefportos kostete. Sie hatte eine Anschriftenseite und eine Seite für die Mitteilungen. Bald schon gab es darauf auch kleine Bilder, Bildstempel, Zeichnungen, etc., woraus sich im Laufe der Jahre die noch heute verbreitete Ansichtskarte entwickelte. Ab 1895 nimmt die Verbreitung der Ansichtskarte explosionsartig zu. Die Karten werden von kleinen lokalen Druckereien produziert, in Weißenhorn war diese die Druckerei des Wilhelm Hamberger. Seine ersten Karten wurden einfarbig in verschiedenen Braun- und Blautönen gedruckt, die Bildseite zeigte mehrere kleine Ansichten aus der Stadt. Die Abbildungen und ihre Anordnung variieren etwas. Dieser Typus, die sogenannte Mehrbildkarte ist bis heute weit verbreitet. Schon 1897 werden die Karten bunt, die einfarbigen Karten der Anfangszeit verschwinden innerhalb von 1-2 Jahren völlig. Schnell werden die Darstellungen lebendiger, wirken natürlicher, der aufkommende Jugendstil findet Eingang in die Gestaltung und die Fotografie lieferte die Bilder.
Ansichtskarten
Das Abbild der Stadt Weißenhorn und ihrer Umgebung auf alten Ansichtskarten