Die folgenden Bilder stammen aus einem Erinnerungsfotoalbum eines schwäbischen Postbeamten, der im Ersten Weltkrieg nach Südgalizien abkommandiert war, um dort die Postversorgung der Soldaten zu organisieren. Er verbrachte diese Kriegsjahre im Gebiet zwischen Lemberg (Lwiw) und Czernowitz (Чернівці), Zentrum seines Aufenthaltsbereichs dürfte die Stadt Butschatsch (Бучач) gewesen sein. Diese hat heute etwa 12 500 Einwohner, Ende der 1930er Jahre waren es fast 20 000, davon die Hälfte Juden, 20 % Ukrainer und 30 % sprachen polnisch. Im Zweiten Weltkrieg lag die Stadt lange direkt an der Frontlinie, sie wurde deshalb stark zerstört und die Bevölkerung wurde dem entsprechend dezimiert.

Das Album zeigt seinen Besitzer, chauffiert von einem Fahrer, im großen Cabrio-PKW, aber auch Bilder aus dem Alltag der Soldaten. Daneben sehen wir auch Aufnahmen von Land und Leuten, man sieht alte Holzkirchen, jüdische Friedhöfe, mit Reet gedeckte Siedlungen, Märkte, Straßenmusikanten und eine im Eis erstarrte Mühle.