Sailers Leben war stets ausgerichtet auf die Führung und Anleitung der ihm anvertrauten Menschen, seiner Schüler an der Klosterschule und insbesondere seiner Pfarrkinder in Dieterskirch. Rede und Predigt gehörten also immer zu seinen wichtigsten Aufgaben. Das Zentrum seiner Predigttätigkeit war seine Dieterskircher Pfarrkirche, die dadurch oft von seiner eifrigen Strenge, aber auch von seinem Humor erfüllt war. Sein unermütlicher Biograf Pfarrer Moritz Johner (1868 – 1931) hat uns in seiner leider nie erschienenen Lebensbeschreibung Sailers ein umfangreiches Kapitel über dessen Predigttätigkeit hinterlassen. Die von ihm erarbeitete Liste enthält nicht nur die uns aus bibliografischen Quellen bekannten Predigtdrucke, sondern auch viele andere Predigten. Johners Liste bildet das Grundgerüst der unten folgenden Aufzählung, die die von Sailer gehaltenen Predigten in Dieterskirch und an anderen Orten, sowie die aus Einzeldrucken und aus der dreibändigen Predigtsammlung Geistliche Reden bekannten Predigten enthält. Darunter sind auch Lob-, Ehr-. Trost- und Trauerreden, die nicht gehalten wurden, sondern nur als Druck vorliegen.
Sein Ruf als wortgewaltiger, scharf aber auch bildhaft argumentierender Kanzelredner ging ihm weitum voraus. Man rief ihn deshalb zu Festpredigten, Kircheneinweihungen, Jahrtagen Leichenreden und vielen anderen Anlässen herbei und er enttäuschte die Schar der gläubigen Zuhören nicht. Höhepunkt seines Predigerlebens war ein Auftreten in Wien vor Kaiserin Maria Theresia. Anregungen für seine Reden konnte er auch in zahlreichen Predigtsammlungen in seiner Bibliothek finden, die u.a. Bücher von Peickart, Hunold und Neumayr, aber auch von französischen und italienischen Theologen enthielt.
1743
24. April Kapuzinerkirche Reutlingen – Über den hl. Fidelis von Sigmaringen
1744
24. Juni Steinhausen – Skapulierfest
1747
13. Juni Hailtingen – Antoniusbruderschaft
1751
Die erste von vielen gedruckten Predigten - Eine Lobrede auf den hl. Vincentius anlässlich der 100-Jahrfeier seiner Übertragung nach Schussenried
Das Prämonstratenserkloster Schussenried, ein Nachbarkloster Obermarchtals, wurde im Dreißigjährigen Krieg schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die Mönche waren geflohen und weit verstreut, das Kloster war verwüstet und entvölkert. Die schwedischen Truppen drangsalierten die wenigen Bewohner und blieben bis 1650 in der Gegend. Einer der Geflohenen, P. Augustin Arzet, war durch die Flucht nach Rom verschlagen worden und wurde Prediger bei der Schweizergarde. Er befreundete sich mit P. Johannes de Annuntiatione, dem Generalprokurator des Trinitarierordens, der den Heiligen Leib des Märtyrers Vincentius besaß. Als Zeichen seiner Freundschaft schenkt er die Vincentiusreliquie P. Augustin Arzet, der sie 1646 durch einen Leutnant der Schweizergarde in die Schweiz bringen ließ. Erst nach dem Abzug der Schweden wird der hl. Vincentius in die Schussenrieder Klosterkirche verbracht und als zweiter Patron neben dem hl. Magnus verehrt. Ähnlich wie beim Marchtaler Tiberius gab es auch hier fast keine Informationen über den hl. Vincentius, weshalb der damalige Abt Tiberius Mangold 1687 seinen Bruder Ludwig nach Rom schickte um weitere Kenntnisse über Vincentius zu erforschen. Groß war der Kenntniszuwachs nicht, doch immerhin kann er die Nachricht heimbringen, dass der Heilige im römischen Martyrologium unter dem Datum 24. Mai unter die Märtyrer gerechnet werde, wobei über sein Märtyrertum nichts bekannt sei.
Die 100-Jahrfeier der Übertragung in die Schussenrieder Kirche wurde am 23. Mai 1751 festlich gefeiert, wobei Sebastian Sailer als Festprediger fungierte. In seiner Lob- und Ehrenrede schafft er es das Leben des Heiligen genau zu beschreiben, obwohl er dabei zugeben muss nichts von dessen Leben zu wissen. Anlässlich des Festes erscheint eine Festschrift, auch Sailers Predigt erscheint im Druck im Verlag Mathäus Rieger in Augsburg.
Sailer als zweiter Festprediger bei der Eröffnung der Wallfahrtskirche Birnau am Bodensee ------- Eine große Ehre und eine wichtige Station seiner Entwicklung
Seit urdenklichen Zeiten besaß das etwa 4 Km nördlich des Bodenseeufers gelegene Zisterzienserkloster Salem eine Wallfahrtskirche. Der zugehörige Platz war beengt und vom Gebiet der Stadt Überlingen eingeschlossen, notwenige erweiterungen waren deshalb unmöglich. Die Wallfahrt war gut besucht und einträglich, dass das Kloster zur grundlegenden Lösung des Problems einen Neubau an anderer Stelle in Angriff nahm. Die Umsetzung des Plans wurde recht geheim vorbereitet, da erhebliche Widerstände erwartet wurden. Da ausreichende Geldmittel zur Verfügung standen, konnte der Neubau von führenden Handwerkern und Künstler der Zeit, wie dem Vorarlberger Architekten Peter Thumb und dem Augsburger Rokokomaler und Kupferstecher Gottfried Bernhard Göz, innerhalb von nur vier Jahren fertiggestellt werden. Im September 1750 konnte die Kirche mit einem mehrtägigen Festakt eingeweiht und das Gnadenbild von Alt-Birnau übertragen werden.
Die digitalisierte Festschrift mit Sailers Predigt ist unter folgendem Link einsehbar:
https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11055000?q=Birnau&page=2,3
1755
01. August Weißenhorn – Kirchweih
1756
Leichenpredigt für den Schussenrieder Abt Magnus Kleber
Magnus Kleber Riedlingen 20. April 1684 – Schussenried 10. März 1756
Als Sohn des Riedlinger Chirurgen geboren, wird er Georg getauft. Später besucht er das Schussenrieder Gymnasium, studiert anschließend in Dillingen und in Rom und kehrt 1708 als junger Mönch ins Kloster zurück. Bald wird er Prior und hat dieses Amt bis 1732 inne. Ab 1736 ist er in Eberhardszell tätig. In seiner dortigen Zeit wird der prächtige, schlossartige Pfarrhof erbaut. Im Alter von 66 Jahren wird er 1750 zum 21. Abt Schussenrieds gewählt. In den sechs Jahren seiner Leitung wird der überwiegende Teil des neuen Klosterbaus errichtet.
Nachdem er 1756 stirbt hält Sebastian Sailer seine Trauerrede, die er auch beim Ulmer Stadtdrucker Johann Georg Vogel drucken lässt.
Digitalisat einsehbar unter https://archive.org/details/leich-lob-und-ehrenpredigen/page/1/mode/1up?view=theater
1757
Predigt zur Heiligen Anna anlässlich der Einweihung der neu erbauten Anna-Kirche in Haigerloch
Als Prediger war Sailer sehr gesucht und ist deshalb in fast ganz Süddeutschland herumgekommen, so auch im Hohenzollerischen. Am 26. Heumonat (=Juli) 1757 predigte er vor dem Fürsten von Hohenzollern und einer noblen Festgemeinschaft bei der Eröffnung der neu gebauten Anna-Kirche in Haigerloch. Die für den Neubau abgerissene alte Wallfahrtskirche beherbergte ein gotisches Gnadenbild der Anna Selbtritt, für das eine neue prächtige Rokokokirche gebaut wurde. Die dreißigseitige Predigt Sailers wurde bei Johann Thaddäus Feyrer in Rottweil gedruckt.
1758
26. Juli Unlingen – Annabruderschaft
1759
23. April Riedlingen – hl. Georg
27. August Dieterskirch – Leichenpredigt auf Papst Benedikt XIV.
Sailer hat seine Leichenpredigt für den am 3. Mai 1758 in Rom verstorbenen Papst Benedikt XIV. am 27. Juni 1758 in der Pfarrkirche in Dieterskirch vorgetragen. Er hat sie in deutsch verfasst und vorgetragen und vom Dekan des Ulmer Wengenklosters Gregor Trautwein ins Lateinische übersetzen lassen. Beide Fassungen, mit insgesamt 139 Seiten, ließ er, Seite für Seite gegenübergestellt, bei Johann Friedrich Gaum in Ulm drucken. 1764 erschien beim bekannten Wiener Nachdrucker Johann Thomas Trattner ein weiterer Druck der Predigt.
28. August Uttenweiler – Augustinus
27. September Unterwachingen – Cosmas und Damian
10. November Obermarchtal – Lobrede auf den hl. Tiberius
Von der Lebens- und Martergeschicht des hl. Tiberius haben wir hier schon 1746 (1763/1768) gehört. Alljährlich und auch heute noch wird das Namensfest des Heiligen Tiberius in Obermarchtal gro0 gefeiert und zwar am 10. November. Die Lob- uns Sittenrede, die Sailer 1759 für ihn in seiner Dieterskircher Pfarrkirche gehalten hat, ließ er bei Jacob Christoph Ulrich im nahen Riedlingen auch drucken. 1768 hat er sie auch als 5. Lobrede in den zweiten Band seiner Predigtsammlung Geistliche Reden aufgenommen.
Das Bild unten zeigt die Kirche in Dieterskirch, allerdings nicht wie sie zu Sailers Zeiten war, sondern in ihrem heutigen Zustand. Diese prächtige neugotische Kirche mit ihrer farbigen Bemalung besteht nämlich erst seit 1898. Die Kirche wurde damals vom Stuttgarter Architekten Josef Cades – einem gebürtigen Oberschwaben – neu erbaut und ausgestattet. Sie steht seit einer behutsamen Restaurierung vor einigen Jahren fast im Originalzustand im Zentrum Dieterskirchs neben Sailers stattlichem Pfarrhof.
1760
24. April Sigmaringen – hl. Fidelis
29. April Saulgau – ?
?? Grundsheim – ?
2. Juli Munderkingen – Mariae Heimsuchung
23. November Betzenweiler – hl. Clemens
1761
2. Juli Munderkingen – Mariae Heimsuchung
20. August Heiligkreuzthal – Bernhard von Clairvaux
? Oktober Warthausen – Kirchweih
1762
Sailers schriftstellerische Tätigkeit weitet sich 1762 erheblich aus. Er veröffentlicht in diesem Jahr insgesamt fünf verschiedene Titel. Ermöglicht hat ihm dies wohl die Ruhe und Abgeschiedenheit in Dieterskirch, wo er seit 1756, weitgehend von den klösterlichen Aufgaben entbunden, als Pfarrverweser und Ökonom die Geschicke der Gemeinde leitet. Vielleicht empfängt er auch Anregungen und Ansporn durch andere Schriftstellerkollegen, die er seit 1761 im Musenhof des Grafen Stadion auf Schloss Warthausen trifft, unter ihnen Christoph Martin Wieland und Sophie von La Roche.
28. Februar Kirchbierlingen – Über den guten Hirten ?
2. April Seekirch – Siebenschmerzenfest
6. Juni Obermarchtal – hl. Norbert
24. August Weissenau - Rede auf den Heiligen Saturninus
Von dieser Predigtausgabe gibt es derzeit kein Bild, auch die bibliografischen Angaben sind uneinheitlich. Es gab wohl ein Exemplar in der Marchtaler Bibliothek, das mit der gesamten Bibliothek durch die Säkularisation in die Hände des Hauses Thurn und Taxis gekommen ist. Die übernommenen Bestände der schwäbischen Klöster kamen später in die zentrale Bibliothek des Fürstenhauses nach Regensburg. Von dort wurden Teile in andere Klöster weitergegeben, u.a. nach Neresheim. Die Bestände sind online nicht zugänglich.
Schon die lebenszeitlichen Bibliografen erwähnen diese Predigt, so Hamberger im „Gelehrten Deutschland“ 1772 und der Roggenburger Abt Georg Lienhardt 1771 in seinem „Spiritus Literarius Norbertinus“, beide allerdings ohne weitere bibliografische Angaben. André Leon Goovaerts, der zuverlässigste Bibliograf Sailers, gibt in seiner Bibliografie der Prämonstratenserautoren ebenfalls nur den Titel an, nur Paul Beck erwähnt in seiner Sailerbibliografie im 19. Band der Zeitschrift Alemannia zusätzlich als Druckort Constanz.
Auch die Angaben zur Person des Weißenauer Heiligen Saturninus sind uneinheitlich. Seine Gebeine wurden 1665 als römischer Katakombenheiliger erworben, häufig findet sich in den Beschreibungen aber der Hinweis auf den südfranzösischen Heiligen Saturninus von Toulouse. Dieser war jedoch einer von sieben römischen Missionaren die im dritten Jahrhundert n. Chr. nach Gallien entsandt wurden und dort die ersten christlichen Bischöfe wurden. Als Bischof von Toulouse starb dieser Saturninus den Märtyrertod, seine Gebeine liegen im Dom von Toulouse, eine Verbindung mit den Katakomben besteht nicht. Auch zahlreiche andere Heilige dieses Namens sind bekannt, so finden sich z.B. Berichte über Katakombenheilige des Namens Saturninus in der Schweiz 1642 in St. Gallen und 1648 in Wyl.
Ehrenrede für Franz Neumayr
1762 veröffentlichte Sailer auch zwei Ehrenreden für den Augsburger Predigerkollegen Franz Neumayr. eine in deutscher, eine weitere in lateinischer Sprache. Dies hatte einen wichtigen Grund.
Der als Sohn eines Münchner Bierbrauers 1697 geborene Neumayr erhielt eine gute Ausbildung, zunächst auf dem Gymnasium der Münchner Jesuiten, später im Stift Polling, später in Augsburg und in mehreren anderen bayerischen Orten. Danach studierte er Theologie in Dillingen und Ingolstadt und wurde 1726 zum Priester geweiht. Anschließend wirkte er als Lehrer für Rhetorik in der Schweiz, am Salzburger Erzstift und ab 1731 in München. Es folgten Tätigkeiten als Hofprediger in Hall in Tirol. 1738 kehrte er als Präses der lateinischen Kongregation nach München zurück. Ab 1750 war er Präses des Dillinger und Ingolstädter Konviktes, bis er 1753 als Prediger am Augsburger Dom berufen wurde. Seine dort gehaltenen Kontroverspredigen zogen eine große Zuhörerschaft an. Neben seiner Predigertätigkeit veröffentlichte er zahlreiche Bücher, darunter 1759: Frage: Ob der Probabilismus katholischer Schulen abscheulich sei? Beantwortet, nachdem er am 17. April 1759 schon eine Predigt zu diesem Problem gehalten hatte.
Probabilismus wird die Auffassung bezeichnet, dass ein Moralgesetz gebrochen werden darf, wenn es dafür vernünftige, nachvollziehbare Gründe gibt
Arcus Triumphalis ... für .... Franz Neumayr
Die unverfänglich erscheinende Schrift entwickelte sich zu einer bedrohlichen Katastrophe für den erfahrenen Moraltheologen, die seine Lebensstellung ernstlich bedrohte, obwohl er sich mit seiner Darstellung ganz auf dem Boden der von den Jesuiten vertretenen Lehrmeinung befand.
Der Pollinger Augustiner-Chorherr Eusebius Amort, der Berater des Augsburger Bischof Joseph von Hessen-Darmstadt schickte Neumayrs Schrift zur Überprüfung nach Rom, wo sie umgehend auf den Index der verbotenen Bücher gesetzt wurde. Neumayr musste zurückrudern, verhielt sich still und überstand die Situation, nicht zuletzt durch hochstehende Unterstützer. Zur endgültigen Beendigung der Augsburger Probabilismusaffäre sollten Sailers Ehrenreden wohl einen Schlusspunkt setzen.
Ehrenrede auf Ignaz Rhomberg
Ignaz Rhomberg entstammte einer bekannten Vorarlberger Familie, sein Vater Anton war gebürtig aus Dornbirn. Ignaz wurde am 22. Dezember 1708 in Opfenbach geboren. Seine Lebensaufgabe fand er in der Ordensgemeinschaft der Gesellschaft Jesu. Seine Ausbildung im Jesuitenorden begann er 1725, die vier jesuitischen Ordensgelübde legte er 1743 ab. Er war zunächst Lehrer für Moraltheologie, Philosophie und Dogmatik und wurde nach 1750 Rektor und Novizenmeister des Landsberger Jesuitenkollegs, das in der Zeit seiner Leitung grundlegend erneuert wurde, wobei auch die zugehörige Kirche neu gebaut werden musste. Das Landsberger Kolleg war das einzige Missionsseminar und insbesondere spezialisiert auf die Ausbildung und Entsendung des Missionsnachwuches in die Länder beider Indien. Später übernimmt er als Rektor die Leitung des wichtigen Kollegs in Ingolstadt und wird 1762 Nachfolger von Mathäus Stöttlinger, Provincial der Oberdeutschen Jesuitenprovinz, nachdem er sieben Jahre als dessen Assistent gewirkt hatte. Die Wahl in dieses bedeutende Amt ist der Anlass für Sailers Ehrenrede.
Provincial ist er zunächst bis 1765, da sein Nachfolger aber bald stirbt, trägt er die Last dieses Amtes noch einmal von 1766 bis 1768. In diesem Jahr wird er zum Assistenten für Deutschland des jesuitischen Ordensgeneral Laurenzius Ricci nach Rom berufen. Zusammen mit ihm trifft ihn 1773 die ganze Härte der Ordensauflösung, er wird verhaftet und mit anderen Jesuiten auf der Engelsburg inhaftiert. Trotz der aufgebürdeten Leiden bleibt er nach seiner Freilassung in Rom und stirbt dort am 13. Januar 1795.
9. Juli Dankrede auf die Absetzung von Zar Peter III.
1762 erscheint, angeblich in Smolensk in Litauen, die Übersetzung einer Predigt des Metropoliten von Novgorod Dimitrij Sechenov, der dieses Amt von 1757-1767 inne hat. Es ist eine Dankrede auf die erzwungene Abdankung und den anschließenden Tod des Zaren Peter III. im Jahr 1762. Trotz der Ferne des Ereignisortes eine hochaktuelle Neuerscheinung. Wohl deshalb gibt es noch im selben Jahr eine weitere Ausgabe beim Wiener Nachdrucker Johann Trattner. Sailers Hausverleger Rieger in Augsburg bringt die Predigt erst im Folgejahr heraus. Sailers Name wird nicht genannt, er verbirgt sich hinter einem anagrammatischen Pseudonym, obwohl er ja nur der Übersetzer der Predigt ist oder sein will.
Sehen Sie zu den pseudonymen Veröffentlichungen Sailers auch die folgende Seite:
https://bidmon.com/sailers-anagramme/
Zu den historischen Fakten: Der russische Zarenhof war meist eine von Rivalitäten, Eheproblemen, Mätressen und Liebhabern geprägte Gemeinschaft in der Ansprüche und Streitigkeiten mit Gewalt durchgesetzt wurden, insbesondere auch wenn es um Nachfolgeregelungen ging. Peter III. war der Enkel von Peter I., der auch der Große genannt wurde. Dieser hatte aus zwei Ehen zahlreiche Kinder, von denen aber nur drei Söhne aus erster und zwei Töchter aus zweiter Ehe bei der Nachfolge eine Rolle spielten. Alexei, der älteste Sohn war als Nachfolger bestimmt. Zwischen Vater und Sohn gab es allerdings erhebliche Differenzen, da Alexei die Reformbestrebungen Peter I. nicht befürwortete. Er starb schon im Alter von 28 Jahren nach schweren Folterungen im Gefängnis.
Nach einigen anderen Familienmitgliedern auf dem Zarenthron kam 1741 Elisabeth, die Tochter Peter des Großen aus zweiter Ehe durch einen Staatsstreich an die Macht. Ihre ältere Schwester Anna war mit dem Herzog von Schleswig-Holstein-Gottorf verheiratet, deren Sohn Karl Peter wurde nach dem Tod Elisabeths 1762 als Peter III. Zar von Russland. Er und seine nur sechsmonatige Herrschaft und sein früher Tod durch einen Putsch sind das Thema der Feyerlichen Danck-Rede. Peter III. war ein umsichtiger Herrscher, setzte unverzüglich grundlegende Reformen in Gang, regierte großzügig und wohlwollend. Sein schlechtes Ansehen ist geprägt durch seine Ehefrau und Nachfolgerin auf dem Zarenthron, Katharina II. Dieses historische Fehlurteil kommt auch in der Sailerpredigt deutlich zum Ausdruck. Peters „Hauptfehler“ war seine Preussenfreundlichkeit. Seine Tante Elisabeth befand sich als Zarin im Kriege mit Friedrich dem Großen und hatte diesem schwere Niederlagen zugefügt, sein baldiges Ende stand 1762 unmittelbar bevor. Doch Peter III. schloss unverzüglich nach Herrschaftsantritt Frieden mit Preussen und unterstützte Friedrich II. sogar mit Truppen. Nur dadurch konnte sich Friedrich aus aussichtsloser Lage retten und 1763 einen für ihn äußerst günstigen Friedensschluss dieses Siebenjährigen Krieges erreichen. Dieser Triumph des protestantischen Preussens, zum Nachteil des katholischcn Österreichs, dürfte wohl den Anstoß für Sailer gegeben haben, diese Schmährede auf Peter III. zu verbreiten.
Oktober Rot an der Rot – ?
10. November Obermarchtal – hl. Tiberius
23. November Betzenweiler – hl. Clemens
4. Dezember Dieterskirch - Rede wegen einem vermuteten Einfall in Schwaben
Der Siebenjährige Krieg hat Sailer sehr beschäftigt, zwei Predigten widmet er diesem Thema, dies ist deren erste. Er hält sie in seiner Dieterskircher Pfarrkirche am zweiten Adventssonntag 1762, also fast genau zwei Monate vor dem Hubertusburger Frieden vom 15. Februar 1763.
Schwaben war vom Krieg nur wenig betroffen, denn er war ein Kräftemessen der europäischen Großmächte. Schwaben war damals eine zerteilte Landschaft, lediglich der verschwendungssüchtige württembergische Herzog Carl war durch einen einträglichen Subsidienvertrag an Frankreich gebunden und musste, für ihn schwer aufbringbare Truppen liefern. Ansonsten waren schwäbische Soldaten nur für die Truppen des Reichsheeres zu stellen, die gegen Friedrich II. von Preussen, den Brecher des Landfriedens, zum Einsatz kamen. Woher nun am Ende des Krieges ein Einfall nach Schwaben kommen sollte ist aus historischer Sicht nicht erklärbar. Es ist wohl eher eine allgemeine erzieherische Attacke, die Sailer hier gegen seine Pfarrkinder reitet. Sie sollen Buße tun und mehr beten und dafür ist etwas Angst hilfreich, heißt es doch – Angst lehrt beten.
1763
Karfreitag Obermarchtal
10. April Dieterskirch - Dankrede auf das Ende des siebenjährigen Krieges
Am 10. April 1763, es ist der Sonntag nach Ostern, hält Sailer vor seiner Pfarrgemeinde in Dieterskirch diese feyerliche Dankrede. Sieben Jahre waren Deutschland und die anderen europäischen Mächte in einen verlustreichen, auf vier Kontinenten ausgetragenen Krieg verwickelt. Es war der erste wirkliche Weltkrieg, der am 15. Februar 1763 durch einen im sächsischen Jagdschloss Hubertusburg geschlossenen Friedensvertrag beendet wurde.
Wenige Wochen danach lässt Sailer die vielen Stationen des Krieges in chronologischer Reihenfolge vor seinen Pfarrkindern Revue passieren. All die Untaten der Kriegführenden und die Leiden der betroffenen Bevölkerung treten noch einmal bildhaft vor seine Pfarrgemeinde. Danach dankt er allen beteiligten Herrschern, allen voran Kaiserin Maria Theresia, für ihren Anteil am Frieden. Nur den Anteil des württembergischen Herzogs Carl stellt er bei der Betrachtung der schwäbischen Herrscher infrage.
April Pfullendorf – Einkleidung und Profeß
16. Juli Oberstadion – Skapulierfest
26. Juli Warthausen – hl. Anna ?
28. August Inzigkofen – Augustinus
27. September Unterwachingen – Cosmas und Damian
1764
Feyerliche Dankrede eines hebräischen Großrabbiners
Links die drei derzeit bekannten Drucke dieser Predigt. Ganz links der wahrscheinliche Erstdruck, ohne Angabe des Verlages und des Druckortes. Alle drei nennen als Autor Ben-Issatai Israel und das ist, fast unglaublich, ein anagrammatisches Pseudonym von Sebastian Sailer. Mitte und rechts zwei Druckvarianten der zweiten Ausgabe, diesmal mit Angabe des Verlages Matthäus Rieger in Augsburg. Die Drucktypen der letzten Ausgabe -ganz rechts – in ihrer Ausschmückung deutlich vereinfacht.
Anlass dieser Predigt war die Wahl von Maria Theresias Sohn Joseph zum römisch-deutschen König 1764. Diese heute schwer verständliche Wahl war Folge der habsburgischen Probleme ihren Anspruch auf die deutsche Kaiserkrone durchzusetzen. Seit dem Erhalt der römisch-deutschen Köbigswürde durch den österreichischen Herzog Albrecht 1438, hatten die Habsburger dieses Amt durchgehend bis zum Jahr 1740 inne. Karl VI. war als letzter Habsburger dieser Reihe römisch-deutscher König und Kaiser bis 1740 und hinterließ bei seinem Tod keinen männlichen Erben. Da dies vorauszusehen war, hatte er bereits 1713 eine Änderung desr habsburgischen Erbgesetze veranlasst, die sogenannte Pragmatische Sanktion, durch die eine außerordentliche weibliche Erbfolge im Falle des Erlöschens im Mannesstamm erfolgen kann. Da diesbezüglich Probleme mit anderen europäischen Herrschern mit potentiellen Erbamsprüchen zu erwarten waren, hatte Karl VI. versucht dies durch Abkommen mit diesem Personenkreis zu regeln. Zunächst schien es, dass dies gelungen sei, aber nach Karls Tod brach ein heftiger Konflikt auf und die vorgesehene Erbin Maria Theresia geriet stark unter Druck. Insbesondere die Nachfolge auf den Kaiserthron stieß auf unüberwindliche Probleme. Nachdem die habsburgische Administration untätig alles auf die lange Bank schob, wurde 1742 der bayerische Kurfürst Karl Albrecht zum deutschen Kaiser (Karl VII.) gewählt. Eine tiefe Schmach für Maria Theresia. Erst als Kaiser Karl VII. 1745 starb, waren die Habsburger so gut vorbereitet, dass Maria Theresias Mann Franz Stephan die Kaiserwahl für sich entscheiden konnte. Um einem erneuten Verlust der Kaiserwürde vorzubeugen wurde der österreichische Kronprinz Joseph 1764 zum römisch-deutschen König gewählt, was seinen Anspruch auf die Nachfolge seines Vater Franz I. auf den deutschen Kaiserthron untermauerte.
Sebastian Sailer, der sich ganz der habsburgischen Sphäre zugehörig fühlte, hat die Bedeutung dieser Wahl erfasst und sie durch diese Predigt gewürdigt.
15. Juli Oberzell (Gotteszell) bei Würzburg – hl. Norbert
29. Juli Unterzell/Würzburg – Hl. Alexander und Calepodius
31. Juli Würzburg (Jesuiten) – Ignatius von Loyola
28. August Uttenweiler – Augustinus
1765
29. März Seekirch – Siebenschmerzenfest
Juli Oberstadion
13. August Leichenrede auf den Zwiefalter Abt Benedikt
Leichenrede auf Franz Neumayr
Die letzten drei Jahre Neumayrs waren von Krankheit gezeichnet, 1763 musste er deshalb sein Dompredigeramt aufgeben. Trotz seiner schweren Erkrankung schrieb er aber weiter an seinen Texten.
Am 1. Mai 1765 ist er in Augsburg gestorben. Sein Freund Sebastian Sailer hielt ihm …ungebethen und selbst vorgetragen …. noch im Todesjahr die nebenstehende Leichenrede, die er bei Matthaeus Rieger in Augsburg auch drucken ließ.
Neumayrs Werke wurden auch in den Jahrzehnten nach seinem Tod noch gedruckt und gelesen, wie es unten die Ausgabe eines seiner Bücher aus dem Jahr 1781 zeigt.
Vorwort zu einer Ehrenrede auf Joseph Bandel
Der in dieser Ehrenrede angesprochene Joseph Anton von Bandel stammte aus dem am Ostrand des Schwarzwalds gelegenen Villingen. Über sein frühes Leben ist wenig bekannt. Er studierte in Freiburg, arbeitete dann als Schreiber. Nahm aber bald wieder ein Studium in Leipzig auf. Danach begleitete er die württembergischen Prinzen Ludwig und Friedrich als deren Hofmeister auf Reisen.
Nach seiner Rückkehr ließ er sich privatisierend in Konstanz nieder. Ab 1750 lebte er in Rom, wohin ihn ein schwäbischer Reichsprälat entsandt hatte. Er übersetzte dort den ersten, 1750 erschienenen Band seiner antiprotestantischen Zeitschrift „Der stumme Advokat“ ins Italienische und widmete ihn der Gesellschaft der Wissenschaften zu Rom, die ihn zu ihrem Mitglied gewählt hat. Zur Belohnung seines heldenmütigen Kampfes gegen die Protestanten erhielt er die Titel eines Doktors beider Rechte und eines Comes palatinus, zudem wurde er zum Ritters des Heil. Petrus-Ordens ernannt. Nach seiner Rückkehr lebte er fortan wieder in Konstanz als Autor und Herausgeber seiner Schriften, bis zu seinem Tod 1771.
Seine Schriften tragen reißerische Titel, die Inhalte sind aggressiv polemisch, mehr Hanswurstereien, denn ernst zu nehmende Erörterungen. Er will eine Speerspitze katholischer Argumentation sein, liefert sich jedoch der Lächerlichkeit aus. Nur sehr konservative katholische Priester können hier wohlwollend bleiben. Sailers Beistand zeigt dessen antiaufklärerische Grundhaltung wieder einmal deutlich auf.
20. August Kaisheim - Predigt auf den hl. Bernhard
Der hl. Bernhard und das Kloster Kaisheim
Der hl. Bernhard wurde um 1090 in der Nähe von Dijon als Sohn einer Adelsfamilie geboren. Während seines Heranwachsens wurde 1098, nur etwa 20 km entfernt von seinem Heimatort, ein rasch sehr bedeutend werdendes Kloster gegründet, Citeaux. Der hier neu entstehende Orden, nach dem Ort des Gründungsklosters Zisterzienser genannt, folgte einem asketisch ausgerichteten Klosterweg auf dem Boden der benediktinischen Ordensregeln.
1112, nur vier Jahre nach der Ordensgründung, trat Bernhard ins Kloster Citeaux ein. Nur zwei Jahre später wurde er ausgesandt um in der Champgne ein neues Tochterkloster zu gründen. Es entstand in Clairvaux, Bernhard wurde der erste Abt dieses Klosters. Clairvaux war eine der vier Primärabteien der Zisterzienser. Von hier aus wirkte er auch überregional, seine Überzeugungskraft und sein diplomatisches Geschick öffnete ihm viele Möglichkeiten und hatte so auch engen Kontakt zum damaligen Papst Innozenz II. In seinen Predigten vertrat er streitbar seine theologischen Positionen, so forderte er Kreuzzüge nicht nur nach Palästina, sondern auch in andere nichtchristliche Gebiete. Auch die Marienverehrung nahm breiten Raum in seinem Leben ein.
1153 starb er im Kloster Clairvaux, das er zu großer Blüte aufgebaut hatte. Das Wirken Bernhards im Orden hatte maßgeblichen Anteil am raschen und beständigen Aufblühen des Zisterzienserordens. Schon 21 Jahre nach seinem Tod wurde er 1174 heiliggesprochen.
Sein asketisches Fühlen und Leben beeinflusste viele Lebensbereiche, bekannt dabei vor allem die Reinheit, Einfachheit und Klarheit der Bautätigkeit der Zisterzienser.
Die Ideen der Zisterzienser verbreiteten sich innerhalb weniger Jahre über ganz Europa. Dies bewirkte zahlreiche Klostergründungen, zunächst in Frankreich, bald aber auch in vielen anderen Ländern, so entstand 1123 die erste deutsche Gründung in Kamp am Niederrhein.
1135 gründeten die Grafen von Lechsgemünd in einem unerschlossenen, waldigen Gebiet, etwa 7 km nördlich von Donauwörth das Kloster Kaisheim. Besiedelt wurde es von Mönchen der Zisterze Lucelle (Lützel) aus dem Elsass. Wie auch die anderen Gründungen dieser Zeit entwickelte sich Kaisheim rasch und wirtschaftlich erfolgreich, insbesondere gab es ein großes Wachstum an Grundbesitz und Untertanen. Schon 1363 erhielt Kaisheim die Reichsunmittelbarkeit und sieben Jahre später die Vogtfreiheit, wenngleich es diese Rechte lange gegen die Gründerfamilie und später gegen die Neuburger Pfalzgrafen verteidigen musste.
Kaisheim wurde im Laufe seines Bestehens eines der reichsten der schwäbischen Klöster. Am Ende des alten Reiches stand Kaisheim mit seiner Ertragkraft nach der Fürstabtei Kempten und nur knapp nach dem Kloster Ottobeuren an dritter Stelle in Schwaben.
1802 wird das Kloster in der Säkularisation aufgelöst, der Besitz fällt dem bayerischen Staat zu. 1816 macht es dieser zum Arbeitslager, 1851 steigt Kaisheim zur Strafanstalt auf und 1862 wird es sogar Zuchthaus. Heute ist es Justizvollzugsanstalt, es ist nur in kleinen Teilen zugänglich, die historischen Gebäude wurden überwiegend dem Verwendungszweck baulich angepasst und sind dadurch zumeist zerstört, lediglich die Kirche und der sogenannte Kaisersaal sind unversehrt erhalten und allgemein zugänglich.
Der hl. Bernhard ist zwar erst einige Jahre nach der Gründung des Klosters Citeaux dort eingetreten, und doch wurde er zum zentralen Ordensheiligen der Zisterzienser, dass diese in manchen Ländern, z.B. in Frankreich eher unter dem Namen Bernhardiner bekannt sind. Seine zentrale Stellung im Orden zeigt sich auch dadurch, dass sein Todestag, der 20. August, in vielen Niederlassungen festlich begangen wird und er dabei häufig durch eine Festpredigt besonders geehrt und herausgestellt wird. Zu den eifrigsten Bernhard-Verehrern zählte zweifelsohne die Abtei Kaisheim, von der aus der Zeit von 1654 bis 1786 mindestens 54 gedruckte Bernhardpredigten bekannt sind (siehe hierzu: Georg Schrott (2003) Zur heilsamen Lehr vnd ewigen Heil, Gedruckte Predigten zu Ehren des hl. Bernhard von Clairvaux aus der Zisterzienserabtei Kaisheim, in: SMGB 114(2003) 299-348). Eine von diesen 54 Predigten hielt Sebastian Sailer am 20. August des Jahres 1765 in der Kaisheimer Klosterkirche.
Lobrede auf den Heiligen Joseph
29. September Petershausen - Predigt bei der Schutzengelbruderschaft
Im Herbst 1765 hielt sich Sailer im Kloster Petershausen auf. Es ist eines der ältesten deutschen Klöster und wurde schon Ende des 10. Jahrhunderts gegründet. Es liegt direkt gegenüber der Stadt Konstanz auf der anderen Rheinseite, dort wo heute der gesamte von der Meersburger Fähre herkommende Verkehr vorbeifließt, ehe er über die Alte Rheinbrücke weiterzieht, hinüber in die Konstanzer Altstadt. Die Klosterkirche wurde 1831 abgerissen, die verbliebenen Gebäude wurden bis hinein in die Neuzeit, meist militärisch genutzt als Kaserne. Heute ist in den Klosterbauten ein Standort des Archäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg untergebracht.
Am 29. September hielt Sailer die Festpredigt zum feierlichen Jahrestag der 1671 von Abt Wunibald gegründeten Engelbruderschaft. Am 1. Oktober nutzte er die Gelegenheit seine Trauerrede auf den am 18. August des Jahres verstorbenen deutschen Kaiser Franz I., den Ehemann Maria Theresias, vorzutragen.
1. Oktober Petershausen - Trauerrede auf Kaiser Franz I.
Sailer blieb wohl einige Tage in Petershausen bei Konstanz um dem am 18. August 1765 verstorbenen deutschen Kaiser Franz I. die von ihm verfasste Leichenrede zu halten. Franz Stephan von Lothringen , Großherzog der Toskana, führte mit Maria Theresia über fast zwei Jahrzehnte eine sehr glückliche Ehe aus der zahlreiche Kinder hervorgingen. 1745 erlöste er die Habsburger von der großen Schmach der verlorenen Kaiserwürde, da er sie bei der damaligen Kaiserwahl wieder dem Haus Habsburg sichern konnte. Sein Tod erweckte das alte Dilemma der Unmöglichkeit einer weiblichen Kaiserin Maria Theresia, doch nur für kurze Zeit. Man war darauf vorbereitet und ihr ältester Sohn, Mitregent am Wiener Kaiserhof und seit 1764 römisch-deutscher König, erhielt die Kaiserkrone für das Haus Habsburg.
Die Fortsetzung dieser Seite finden Sie unter:
https://bidmon.com/sebastian-sailer-als-prediger-ii-ab-1766/